Gabriel Nietlispach Pupato

Hinter dem Begriff «Neue Schweizer Volksmusik» verbirgt sich eine hybride Musik, die sich aus allem bedient was Volksmusik nicht ist und doch ist das Traditionelle das Fundament und die Basis von allem. Andreas Gabriel ist eines der besten Beispiele für diese kontinuierliche Neuerfindung der Tradition. Weder ist die Geige ein typisches Volksmusikinstrument der Innerschweiz, noch hat Gabriels Spiel den typischen Duktus der Ländlermusik. Seine Liebe zur alten Volksmusik ist dennoch unüberhörbar. Zugleich hat seine höchst virtuose Improvisationsgabe aber auch viel vom Jazz, ohne jemals «jazzig» zu wirken. Zusammen mit seinen Mitspielern Jürg Nietlispach an der Halszither und Andi Pupato an den Perkussionsinstrumenten hat diese Musik einen groove entwickelt, wie er in der Volksmusik völlig unbekannt ist. Das nimmt dem Ländler seine Behäbigkeit und es scheint nicht übertrieben zu behaupten, dass man sich in dieser Musik irgendwo zwischen Paganini und Jimi Hendrix wiederfindet. Das Trio komponierte und erprobte dieses Programm in einem verwunschenen Haus im Onsernonetal, daher der Titel des Programms. Es erklingen traditionelle Jüützli, Zäuerli und alte Tänze, Geräusche und Rhythmen, die einen in das einzigartig wilde Tessiner Tal entführen. 

Andreas Gabriel stammt aus einer mit der Schweizer Musiktradition verbundenen Nidwaldner Familie. Der vielseitige Geiger unterrichtet an der Hochschule Luzern. Jürg Nietlispach ist als versierter Bassist, Gitarrist und Halszitherspieler Mitglied von Pflanzplätz. Er spielte in der Formation Doppelbock oder bei Nadja Räss’ Stimmreise. Andy Pupato studierte Schlagzeug in Zürich und afrikanische Perkussion in Senegal. Er spielte mit Polo Hofer und Gotthard, aber auch mit Nik Bärtsch, Andreas Vollenweider, Kol Simcha und Corin Curschellas.