
Ödipus Tyrann
von Sophokles | Inszenierung von Nicolas Stemann
Karten kaufenCHF 65.– / 55.– / 45.–
Ermässigte Karten ab CHF 15.–
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Dauer: ca. 105 Min. ohne Pause
Sprache: Deutsch
Übertitel: Englisch, Französisch
Themen-Talk: Schuldlos schuldig – wie Ödipus zum Tyrannen wurde
ab 21:00 Uhr
Verblendung | Schuld | Verantwortung
«Wer sind wir, wenn wir unsere Augen vor der Wahrheit verschliessen?» Selten hat man Frauen mit so viel Furor und Energie spielen gesehen wie in dieser Inszenierung.
Dürre, Pest und Unfruchtbarkeit drohen Ödipus’ Königreich zu vernichten, und die Stadt ruft: «Wer ist schuld?». Sophokles’ Ödipus Tyrann erzählt von einem Menschen der König sein will. Der auf der Suche nach Schuldigen für die epochale Krise sich selbst ausnimmt und so zum Tyrannen wird. Er wollte der Stadt Theben Klarheit bringen. Und hinterlässt ihr und seinen Töchtern Ismene und Antigone Zerstörung, Leid, Schmerz, tiefe Trauer. Und Wut.
Gespielt wird die preisgekrönte Zürcher Fassung von Sophokles’ Ödipus Tyrann in der Regie von Nicolaus Stemann von Alicia Aumüller und Patrycia Ziółkowska. In einer fesselnden Darbietung verkörpern die beiden Schauspielerinnen alle Figuren dieses Urdramas – von Ismene und Antigone bis zu Ödipus selbst. Sie wurden für ihre atemberaubende Darbietung im Zusammenspiel, die sowohl technisches Meisterwerk als auch emotionale Tiefe vereint, 2022 mit dem renommierten Gertrud- Eysoldt-Ring der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste ausgezeichnet und die Inszenierung wurde 2023 zum Schweizer Theatertreffen eingeladen.
Regie, Bühnenbild, Musik: Nicolas Stemann
Mit: Patrycia Ziółkowska, Alicia Aumüller
Mitarbeit Bühnenbild: Selina Puorger
Kostümbild: Marysol del Castillo, Dorothea Knorr
Dramaturgie: Benjamin von Blomberg
Für welche Mythen interessieren Sie sich? Für Ikarus’ Flug zur Sonne–dargestellt von Tänzer:innen der Compagnie Hervé Koubi? Für den von Cervantes berühmtem Roman initiierten Mythos des Ritters von der traurigen Gestalt – samt Musik der lautten compagney BERLIN? Für die Schuld von Ödipus, dem Tyrannen in Sophokles berühmter Tragödie? Für Schweizer Mythen des Autors Thomas Hürlimann in dessen Mundartkomödie «De Franzos im Ybrig»? Für die Oper «Die Zauberflöte» und ihre transformative Kraft? Für die Entstehung zeitgenössischer Mythen aus dem Geiste der Tradition im Musiktheater «Mythos»? Wofür Sie sich auch entscheiden in unserem Mythen-Wahl-Abo mit spannenden Vorstellungen in Schauspiel, Tanz, Musik und Oper: Immer gibt es dazu ein vertiefendes Gespräch in den Themen-Talks.
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«Schuldlos schuldig – wie Ödipus zum Tyrannen wurde»
Die Figur des Ödipus hat vielfach Eingang in Literatur, Philosophie und die Künste gefunden. Was erzählt uns das Drama von Sophokles aus dem Jahr 800 vor Christus? Und warum ist der Mythos des Ödipus in das kollektive Gedächtnis übergegangen?
Themen-Talk im Anschluss an die Vorstellung mit Patrycia Ziółkowska und Alicia Aumüller und Elisabeth Bronfen.
«Geniales Theater.»
NZZ, 05.11.2022
«Das Stück lebt von den Stimmen der beiden Frauen und ihrer Ausdrucksfähigkeit. Sie sind Ödipus und Teiresias und der Chor, Schmerz, Verzweiflung, Grössenwahn – alles. Manchmal zweistimmig synchron, dann wieder einzeln. Ödipus ist halb auf der Bühne und halb Kopfkino. Nichts fehlt.»
NZZ, 05.11.2022
«Ein gelungener Spielzeitstart für’s Schauspielhaus? Ja, absolut! Da kommt ein nach wie vor gegenwärtiger antiker Stoff, der fast wie ein Krimi erzählt wird, zusammen mit einer präzisen Inszenierung, gespielt von zwei brillanten Schauspielerinnen.»
SRF 2, 12.09.2022
«Nicolas Stemann inszeniert Sophokles Ödipus Tyrann minimalistisch und wuchtig zugleich. Die beiden Schauspielerinnen kassierten stehende Ovationen.»
Tages-Anzeiger, 13.09.2022
«Und Stemanns eleganter Minimalismus, der auf Kulissen und Bühnenbild fast gänzlich verzichtet, entspricht überdies der griechischen Theatertradition, die sich auf Wort und Ritual konzentrierte.»
NZZ, 13.09.2022
«Patrycia Ziólkowska brilliert in den Posen des empörten Königs, sie stellt ihn mit parodistischem Witz als selbstbewussten Macho dar, der erste Anflüge von Verunsicherung mit umso mehr Wut und Drohungen zu überspielen sucht.»
NZZ, 13.09.2022
«Aumüller kämpft sich dafür durch eine Zuschauerreihe und knüpft ihren Tüllrock an den Kronleuchter. Ein eindrückliches Bild in einer Inszenierung, die sehr genau gearbeitet ist und deren vorherrschende ästhetische Mittel Reduktion und die Konzentration sind.»
CH Media, 13.09.2022
«Ein reduziertes Bühnenbild, nur wenige Kostüme. Alles konzentriert auf das Wort, auf das stupende Spiel der beiden Frauen. Sie spielen und sprechen hervorragend, machen in jeder Sekunde klar, wer gerade mit wem spricht. Sie beherrschen das Chorspiel phänomenal, sind aufeinander eingespielt und geben sich Raum für Entfaltung, für grosse Gefühle und kleine humorvolle Spitzen.»
Nachtkritik, 12.09.2022
«In Nicolas Stemanns neuester Arbeit Ödipus Tyrann übertrifft die Verdichtung der Figuren eines Stückes auf zwei Schauspielerinnen alle Erwartungen!»
Deutschlandfunk Kultur, 14.09.2022
«Dieses rasante verwirrend erscheinende Vexierspiel von Identitätswechseln geht auf und reisst die Zuschauer*innen von Szene zu Szene immer stärker mit, ja schlägt sie geradezu in Bann.»
Deutschlandfunk Kultur, 14.09.2022
«Ein Fest der Schauspielkunst.»
Frankfurter Allgemeine, 14.09.2022
«Gibt man sich Stemanns zielgerichteter Geradlinigkeit hin, was an diesem Abend leichtfällt, dann ergibt sich eine ungeheuer spannende Aufführung einer altbekannten Geschichte. Denn was Aumüller und Ziólkowska mit dem Text machen, ist ziemlich fabelhaft.»
Süddeutsche Zeitung, 18.09.2022





